Einrichtung von Terrarien

Lebensraum von Ranitomeya fantsatica, R. imitator, R. variabilis und Ameerega trivittata, Yurimaguas, Peru
Lebensraum von Ranitomeya fantsatica, R. imitator, R. variabilis und Ameerega trivittata, Yurimaguas, Peru

 

Bei der Gestaltung der Terrarien ist je nach Anspruch, Geduld, Begabung und Budget fast alles möglich. Auf Terraristikbörsen findet man dazu unzähliges Zubehör. Grundsätzlich kann man oft aber auch in Baumärkten fündig werden.

Die Rück- und Seitenwände derTerrarien sollten verkleidet werden. So kann man einen einigermassen naturnahen Lebensraum mit recht stabilen Klimabedingungen und viel nutzbarer Aktionsfläche für die Tiere schaffen. 

 

Als natürliche Materialien zum Rück- und Seitenwandgestaltung bieten sich Xaxim (Baumfarn), Kokosfasermatten und Kork an. Beim Einsatz von natürlichen Materialien ist zu bedenken, dass diese irgendwo herkommen, vielleicht auch aus Raubbau in tropischen Lebensräumen.Mit Styropor/Styrodur und Bauschaum lassen sich ebenfalls schöne Strukturen bilden, die anschliessend verputzt (Moltofill, Elastopur, 2K Parkettkleber oder Epoxydharz, Silikon) und noch feucht beziehungsweise vor dem Aushärten mit Sand, Xaximstreu, Torf oder ähnlichem bestreut werden.

Bei den letzten Terrarien, die wir ausgebaut haben, haben wir die Rück- und Seitenwandstruckturen aus Styrodur geschnitz, mit 2K Parkettkleber bestrichen und mit diesen mit Lehmpulver oder Sand bestreut, dies alles ausserhalb der Terrarien. Zum Schluss haben wir die Wände mit Aquariensilikon in die Terrarien geklebt und die Übergänge mit 2K Parkettkleber (RETOL BASE Fusion 2K PU) abgedichtet.

 

Als Bodengrund sollte eine dicke Laubschicht aus wärmebehandeltem (ca. 2 Stunden bei 135°C im Backofen trocknen) Eichen- und/oder Buchenlaub dienen. Erde kommt bei uns so gut wie keine in die Terrarien. In neueren Terrarien bildet eine Filtermatte aus der Aquaristik auf dem Schrägboden die Grundlage des Bodenaufbaus. Auf der Matte liegt ein Fleece auf, darauf kommt eine Laubschicht. Wurzeln, Steine, Xaximstämme und Lianen schaffen zusätzlich nutzbaren Raum für Boden- und Baumbewohner.

 

Wir unterziehen alle natürlichen Materialen einer Wärmebehandlung im Backofen um keine ungewollten Organismen wie Schnecken, Würmer oder Pilze einzuschleppen. 

 

Je nach Froschart, die in das Terrarium einziehen soll, muss beim Bau und der Einrichtung des Terrariums auf deren Bedürfnisse wie Kletter-, Laich- und Rückzugsmöglichkeiten Rücksicht genommen werden. Man sollte sich aber nicht zu fest auf eine Art fixieren und dann feststellen, dass diese kaum erhältlich ist. Für Dendrobates Arten sind zum Beispiel Bromelien nicht zwingend nötig. Lieber schafft man Aktionsfläche mit Wurzeln und Steinen und belegt den Boden mit einer dicken Laubschicht. Andere, stärker kletternde Arten wie zum Beispiel R. vanzolinii sind kaum auf dem Boden zu sehen. Klettermöglichkeiten sind daher empfehlenswert.