Einleitung



Baumsteigerfrösche sind natürlicherweise in tropischen Wäldern und Waldresten Zentral- und Südamerikas verbreitet und zeichnen sich vor allem durch ihre auffällige Warnfärbung und ihre ausgeklügelte Brutpflege aus. Je nach Art bewohnen sie bevorzugt die Laubschicht am Waldboden oder aber Bromelien und andere Epiphyten auf Bäumen und Sträuchern. Einige Arten kommen nur in ungestörtem Primärwald vor. Andere sind so anpassungsfähig, dass sie sich schon fast zu Kulturfolgern entwickelt haben und zum Beispiel oft und in grosser Anzahl in extensiv bewirtschafteten Plantagen zu finden sind (O. pumilio, D. auratus). Sie alle sind tagaktiv.

Männchen rufen ausdauernd, meist von leicht erhöhten Stellen, um Weibchen anzulocken und ihr Revier abzugrenzen. Die Eiablage erfolgt an geschützten Stellen mit glatter Oberfläche, oft auf Blättern, aber auch in der Falllaubschicht oder direkt im Wasser. Je nach Art werden die Gelege von den Elterntieren unterschiedlich intensiv betreut. Dies reicht vom Bewachen und Feuchthalten der meist 1-30 Eier grossen Gelege, über den Abtransport und das Verteilen der Quappen in geeignete Wasserstellen bis hin zu deren Fütterung während ihrer etwa 3 Monate dauernden Entwicklungszeit. Dabei gilt meist: Je intensiver die Brutpflege desto geringer die Gelegegrösse.

Dieses einzigartige, tagaktive und brutpflegende Verhalten sowie die spektakulären Farben und die grenzenlos variablen Musterungen machen Baumsteigerfrösche zu einem unglaublich attraktiven und spannenden Tier für die Terrarienhaltung. Zudem ermöglichen es die eher geringen Körpergrössen von maximal bis etwa 7cm (D. tinctorius) einen fast naturgetreuen und artgerechten Lebensraum zu bieten.

In der Schweiz gilt es jedoch zu beachten, dass per 1. März 2018 die Tierschutzverordnung neue Mindestgrössen der "Gehege" für die Haltung von Baumsteigerfröschen (Dendrobatidae) vorschreibt. Für ein Paar einer mehrheitlich bodenbewohnenden Art (z.B. Phyllobates, Dendrobates, Adelphobates, Ameerega) gilt eine Mindestgrösse (LxBxH) von Körperlänge (cm) x 25x15x8. Für jedes weitere Tier muss die Fläche (LxB) um 15x2 erweitert werden. Für ein Paar Dendrobates tinctorius "Azureus" mit einer Körperlänge von je 4cm muss also mindestens ein Terrarium in den Massen von 100x60x32cm.

Für kletternde Arten schreibt die Tierschutzverordnung Gehegrössen von Körperlänge (cm) x 20x10x25 vor. Für jedes weitere Tier muss die Grundfläche um 10x2 erweitert werden. Für ein Paar Ranitomeya imitator mit einer Körperlänge von je 2cm muss das Terrarium also mindestens  die Masse 40x20x50cm haben. 

 

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